Kolping schreibt Leitbild fort

Das Kolpingwerk Deutschland hat auf seiner diesjährigen Bundesversammlung in Köln sein Leitbild aktualisiert.

Wichtige Weiterentwicklungen sind unter anderem die Öffnung des Verbandes für Nicht-Christen sowie das erweiterte Familienbild.

Es wurde diskutiert, gerungen und mit überwältigender Mehrheit angenommen – das erweiterte Leitbild des Kolpingwerks Deutschland. Zwei Jahre lang hat eine 30-köpfige Kommission das bisherige Leitbild aus dem Jahr 2000 zusammen mit den Mitgliedern und Gremien des Verbandes geprüft und fortgeschrieben. Das Ergebniss wurde nun von den rund 300 Delegierten der diesjährigen Bundesversammlung 2022 in Köln beschlossen. Zu den markantasten Weiterentwicklungen gehört die Öffnung des Verbandes für Nicht-Christen. Somit können auch Menschen dem Verband beitreten, die nicht getauft sind oder einer anderen Religion angehören. Wichtig ist allerdings, dass sie die Werte des katholischen Sozialverbandes teilen. Eine weitere wichtige Veränderung ist das erweiterte Familienbild, das auf die verschiedenen Lebensrealitäten eingeht und jede Art von Lebensform und Familienmodell anerkennt und respektiert.

„In der Gegenwart muss unser Wirken die Zukunft im Auge behalten“ – dieser Spruch Adolph Kolpings, stand schon als Geleitwort auf der Broschüre mit dem alten Leitbild und gilt heute mehr denn je. Deswegen beschäftigt sich das aktualisierte Leitbild auch mit den Hauptthemen und Herausforderungen dieser Zeit - Diversität, Klimaschutz, Bewahrung der Schöpfung, Nachhaltigkeit, Globalisierung und Digitalisierung. „Die heutige Entscheidung über das erweiterte Leitbild gibt unseren Mitgliedern und den Mitarbeitenden unserer Einrichtungen und Unternehmen eine Orientierung für die Gestaltung ihres beruflichen und privaten Lebens auf der Grundlage der frohmachenden Botschaft des Evangeliums und des sozialethischen Denkens von Adolph Kolping“, sagte Ursula Groden-Kranich, die Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland, nach der Abstimmung.

Unmittelbar im Anschluss an den Beschluss startete das Kolpingwerk die Kommunikations-kampagne „Zusammen sind wir Kolping“, mit der der Verband die Inhalte des erweiterten Leitbildes seinen Mitgliedern und auch Menschen außerhalb des Verbandes nahebringen will. Entwickelt wurde die Kampagne von der Strategieberatung „Squirel & Nuts“, deren Geschäftsführer Eric Flügge sich in der vergangenen Jahren als Politikberater, Autor und Kirchenkritiker einen Namen gemacht hat.

Das erweitere Leitbild soll künftig als Grundlage und Orientierungsrahmen für das Denken und Handeln im Verband dienen. Es zeigt an, was das Kolpingwerk ist und wofür es steht. Das letzte Leitbild wurde durch die Bundesverammlung 2000 in Dresden beschlossen.

Für den Diözesanverband Eichstätt waren die Diözesanvorsitzende Eva Ehard, Diözesanpräses Msgr. Dr. Stefan Killermann, die Vorstandsmitglieder Richard Ulrich und Heinz-Jürgen Adelkamp, von der Diözesanleitung der Kolpingjugend Katharina Geitner und Benedikt Enzinger, sowie Diözesangeschäftsführer Ewald Kommer für die Bundesversammlung delegiert. Die Eichstätter Vertreter*innen konnten nach vielen Videokonferenzen alte Kontakte auffrischen und neue in der Präsenzform knüpfen.

Die Bundesversammlung in Köln gab viele Anregungen für die Arbeit in den Kolpingsfamilien und -bezirken. Mit der Selbstvergewisserung des Verbandes über das neue Leitbild geht der Diözesanverband Eichstätt gestärkt in die Zukunft.

07.11.2022

Ein Teil der Eichstätter Delegierten mit dem bayerischen Landesvorsitzenden Erwin Fath (dritter von links)

Bundessekretärin Alexandra Horster (zweite von rechts) mit einigen Eichstätter Delegierten.

Katharina Geitner spricht zur Bundesversammlung bei der Diskussion des neuen Leitbildes.