Kess durch die Krise

Das Familienleben gerade in herausfordernden Zeiten kooperativ gestalten


Das bisherige Leben in der Familie ist derzeit komplett auf den Kopf gestellt. Der veränderte Alltag kann Eltern manchmal an ihre Grenzen bringen. Aber auch die Kinder stecken den veränderten Tagesablauf, die angstbesetzten Nachrichten in Dauerschleife und die Kontakteinschränkungen nicht so schnell weg. Bei Jugendlichen kommt zusätzlich Antriebslosigkeit, das Vermeiden von Aufgaben und manchmal auch das Ignorieren der gesundheitsbedingten Hygienemaßnahmen hinzu. Schnell treten Konflikte in der Familie auf.

Wie kommen wir gut durch die Krise? Mit einer „kessen“ Haltung: Einem respektvollen, wertschätzenden und konsequente Umgang miteinander.

Hört Eurem Kind verständnisvoll zu: Was weiß es über Corona und den Umgang damit? Hat es falsche Informationen? Ein Video der Stadt Wien erklärt kindgerecht Covid-19: https://youtu.be/_kU4oCmRFTw

Kleinere Kinder spielen gerne belastende Situationen mit Puppen oder Kuscheltieren nach.

Zu einer „kessen“ Haltung gehört auch Klarheit über die gemeinsamen Regeln: Die hygienischen  Regeln sind vorgegeben, die genauere Gestaltung der Maßnahmen sollte aber in der Familie gemeinsam besprochen und festgelegt werden. Wie soll der gemeinsame Tag ablaufen, wer übernimmt welche Pflichten, wann wird gelernt bzw. gearbeitet, wann wird gegessen und gespielt, wann gibt es Bewegung draußen? Tagesroutinen sind sehr hilfreich.

Steigt bei beginnender Eskalation aus: "Durchatmen", "Spülmaschine ausräumen", "den Raum verlassen" - jeder hat da so seine eigenen Strategien, um aus dem beginnenden Streit erst mal herauszukommen. Ist das geschafft und können beide Seiten wieder miteinander reden, löst den Konflikt gemeinsam so, dass keiner zu kurz kommt.

 

Dr. Birgit Rank
27.03.2020