Patrona Bavariae 2017

Für den Kolping-Diözesanverband war die Wallfahrt zur Mariensäule in München gleichzeitig die Diözesanwallfahrt

Mit der Jubiläumswallfahrt zum Münchner Marienplatz ging am 13. Mai 2017 ein siebenjähriger Pilgerweg durch alle bayerischen Bistümer zu Ende. Rund 10.000 Gläubige feierten mit allen bayerischen Bischöfen rund um die Mariensäule mit einer Messfeier das 100-Jährige Jubiläum des Festes der „Patrona Bavariae“ (Schutzfrau Bayerns). Kolpingmitglieder aus den bayerischen Kolping-Diözesanverbänden waren mit dabei.

„Mit Maria auf dem Weg - Mitten im Leben“ war das Motto der Wallfahrt; mitten im Leben der Großstadt gaben die Gläubigen ein Zeichen ihres Glaubens. „Es gibt keinen Weg der Kirche ohne Begleitung der Gottesmutter Maria. Von Anfang an ist das unser Zeugnis“, sagte Reinhard Kardinal Marx, der Erzbischof von München und Freising in seiner Predigt. Marx, der auch Vorsitzender der Bayerischen und der Deutschen Bischofskonferenz ist, führte ausgehend vom biblischen Text der Hochzeit zu Kana weiter aus: „Er verwandelt die Welt. Er macht die Welt zu einem Fest. Mit Maria sehen wir, lernen wir, erfahren wir, dass der Kern des christlichen Glaubens nicht zunächst eine Lehre ist, nicht zunächst eine Moral, ein Gedankengebäude, sondern zunächst und vor allem ein Fest, eine Begegnung, eine Verzauberung der Welt, eine Öffnung der Welt auf das Geheimnis Gottes, eine Hochzeit, eine Verwandlung von Wasser in Wein, eine Eucharistie. Das ist das Wesen des christlichen Glaubens: Begegnung, Feier, Fest, Hoffnung, Freude, Zuversicht. Und daraus ergibt sich, der Weg, den wir gehen auch in dieser Gesellschaft, dass wir Zeugen der Hoffnung sind, Zeugen der Zuversicht, Zeugen dafür, dass die Welt wie sie ist nicht bleiben muss, nicht bleiben kann, sondern immer wieder verwandelt werden muss auf die Hoffnung Gottes hin, auf die Möglichkeiten Gottes hin. Er hat Möglichkeiten, Wasser in Wein, unseren Alltag in das Fest, unsere Hoffnungslosigkeit in Hoffnung, unsere Erbärmlichkeit in Herrlichkeit zu verwandeln… Wenn wir 100 Jahre Patrona Bavariae feiern, ist das auch ein Auftrag, eine Sendung, in dieser Gesellschaft nicht die Miesmacher der Nation zu sein, nicht die resignativen Truppen der Vergangenheit, sondern die Vorboten der Zukunft Gottes, die Hoffnung hineinzutragen auch in die Gesellschaft, auch in die Politik, auch in die Wirtschaft, in die Kultur… hier sind viele andere, die ehrenamtlich, die hauptamtlich engagiert sind, damit auch im Kleinen, in der Flüchtlingshilfe, in der Caritas, in der Hinwendung zu den Kranken deutlich wird: Wir sind Zeugen der Hoffnung für die größeren Möglichkeiten Gottes."

Marx freute sich, dass neben zahlreichen Vertretern anderer Kirchen und christlichen Gemeinschaften auch Ministerpräsident Horst Seehofer, Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Innenminister Joachim Herrmann, das Oberhaupt des Hauses Wittelsbach Herzog Franz von Bayern und viele weitere Vertreter von Politik und Gesellschaft den Gottesdienst vor dem Münchner Rathaus mitfeierten.

Wie in den vorangegangenen Wallfahrten nach Altötting, Bogen, Vierzehnheiligen, Retzbach, Augsburg und Eichstätt baten die Bischöfe am Ende der Messfeier bei der Marienweihe um die Fürsprache Mariens für die bayerische Bevölkerung.

Die Pilger aus dem Bistum Eichstätt begrüßte Bischof Gregor Maria Hanke am Isartor und bedankte sich von ganzem Herzen bei den rund 1.200 Teilnehmern und dem Organisationsteam von Domkapitular Alfred Rottler. Begleitet von der Jugendblaskapelle Möckenlohe und den Schuttertaler Musikanten aus Nassenfels zogen die Eichstätter Pilger - voran der Bischof und das Domkapitel mit Kolping-Diözesanpräses Msgr. Dr. Stefan Killermann - zum Marienplatz.

Auf dem Rindermarkt, am Odeonsplatz und an der Richard-Strauss-Säule in der Fußgängerzone empfing die Gläubigen ein buntes Programm. Der Spielmannszug der Kolpingsfamilie Ebersberg und die Jobartisten, ein Angebot der Kolping Bildungsagentur München für Geflüchtete und einheimische junge Erwachsene zur Verbesserung von schulischen und beruflichen Chancen und persönlicher Kompetenzen, waren auf der Bühne vor der St. Michaelskirche vertreten. Das Kolpingwerk Diözesanverband München und Freising informierte an einem Stand über die Kolpingarbeit. Die Teilnehmer der Kolpingjugend hatten in einer Jurte vor der Befreiungshalle am Odeonsplatz einen gemeinsamen Anlaufpunkt, der von der Kolpingjugend im Erzbistum organisiert wurde.

Bericht: Johann Michael Geisenfelder

 

14.05.2017

Die KF Monheim mit Landespräses Christoph Huber

Ministrantin und Kolpingjugendliche Katharina Daum (rechts) vor dem Zug zum Marienplatz

Die Jugendblaskapelle Möckenlohe begleitete die Pilger

Die KF Herrieden war gut vertreten