Podiumsdiskussion mit den Bundestagskandidaten

Kolping-Bezirk nützt Kastler Bürgerfest zur Information der Wähler. Interessante Gesprächsrunde zu den Themen Arbeitswelt - Familie - Europa...und Einigem mehr

 

Bezirksvorsitzender Georg Dürr hieß alle Interessierten auf dem Marktplatz in Kastl willkommen. Beim Politischen Frühschoppen des Kolping-Bezirks Neumarkt war es Dürr gelungen, Diakon Markus Weinländer aus Heldmannsberg/Pommelsbrunn als Moderator der Veranstaltung zu gewinnen.

Der Moderator stieg denn auch gleich nach der Vorstellungsrunde mit den Kandidaten in die Fragestellung ein und wollte wissen, warum man als Christ dem jeweiligen Kandidaten seine Stimme geben sollte. Nachdem Yvonne Rösel von Bündnis 90/ Die Grünen den Ball nicht so aufnehmen wollte wie erwartet, hakte Weinländer nach: Haben Ihnen die CSU und die SPD die Bewahrung der Schöpfung als Thema weggenommen, weil Sie darauf gar nicht eingehen? Das wollte die Kandidatin natürlich ebenso wenig auf sich sitzen lassen wie Johannes Foitzik von der SPD seiner Partei Kirchenferne unterstellen ließ. Sich auf den ehemaligen SPD-Fraktionschef Franz Maget berufend, strich Foitzik vielmehr den Einsatz der demokratischen Parteien und der Kirchen für eine lebenswerte, soziale und gerechte Gesellschaft heraus. Dominic Lenz von der Partei Die Linke erfreute die Zuhörer mit dem Bonmot "Ich bin bei Gott kein gläubiger Mensch", wusste allerdings durch seine jugendliche Art, linke Positionen zu formulieren, die Aufmerksamkeit immer wieder auf sich zu ziehen. Auch der CSU-Listenkandidat Andreas Otterbein konnte sich auf einen anerkannten Gewährsmann berufen. Otterbein hob die Leistungen von Entwicklungsminister Gerd Müller und seinen Marshallplan für Afrika hervor, als es darum ging, Fluchtursachen zu bekämpfen. Nicht überraschend war es als SPD-Bewerber Foitzik die Agenda 2010 der Schröder-Regierung als Büchse der Pandora, die geöffnet wurde, bezeichnete. Ziel der SPD sei es, den Skandal der Erwerbsarmut und der Altersarmut abzuschaffen. So ging die Diskussion hin und her und die interessierten Bürger konnten sich ein gutes Bild davon machen, wofür die Kandidaten und ihre Parteien stehen. Kolping-Bezirksvorsitzender Dürr bedankte sich bei allen Beteiligten und hob hervor, dass es bei der Veranstaltung nicht um eine Wahlempfehlung für eine bestimmte Partei gegangen sei, sondern um die Auseinandersetzung mit politischen Positionen. Das Kolpingwerk Deutschland hat auf dem Boden der katholischen Soziallehre bzw. christlichen Gesellschaftslehre Standpunkte formuliert, die zeigen, wie sich der Sozialverband die Verantwortung für die Zukunft aller Menschen vorstellt. Die rundum gelungene Veranstaltung war eine Hilfestellung für die Wählerinnen und Wähler für die eigene Wahlentscheidung.

19.07.2017

Begrüßung durch den Bezirksvorsitzenden Georg Dürr

Diakon Markus Weinländer im Gespräch mit Andreas Otterbein, Johannes Foitzik, Yvonne Rösel und Dominic Lenz