WählBar zur Landtagswahl in Kastl

Im Rahmen der Aktion „Wählbar 2018“ des Bayerischen Kolpingswerks fand am Kastler Bürgerfest ein politischer Frühschoppen statt.

Georg Dürr, der Vorsitzende des Kolping Bezirkes Neumarkt, konnte die Podiumsteilnehmer und Diskussionsleiter Markus Weinländer, Diakon aus Pommelsbrunn, sowie die Kandidaten Alexandra Sitter für die Freien Wähler, Uwe Bergmann für die SPD und Henner Wasmuth für die CSU begrüßen. Der Kandidat der Grünen, Dr. Klaus Ebenburger, hatte sich wegen Krankheit entschuldigt.

Als Teil des Kolpingwerkes Deutschland, so Dürr; geltenfolgende Leitsätze und Aufgaben: Als demokratisch verfasster katholischer Sozialverband nehmen wir aktiv gesellschaftliche und politische Mitwirkungsmöglichkeiten wahr. Politisches Engagement in demokratischen Parteien und Parlamenten ist für uns ein unverzichtbarer Beitrag zur verantwortungsbewussten Mitgestaltung der Gesellschaft. Deshalb wollen wir als Kolpingsfamilie und Bezirk im Dialog mit Kandidatinnen und Kandidaten zur Landtags- und Bezirkstags-Wahl einen Anstoß zu einem echten, umfassenden Bürgerdialog geben.

Gefragt waren die Themen- Gesellschaftliches Engagement, Familie, Miteinander der Generationen und Bildung. Von Markus Weinländer wurden die Kandidaten gefragt, was sie bewog, sich als Kandidaten für die Landtagswahl aufstellen zu lassen. Übereinstimmend erklärten die 3 Kandidaten, dass sie aus dem Elternhaus politisch vorbelastet oder bereits in der Kommunal – oder Parteipolitik engagiert sind.

Das nächste Thema war christliche Werte in der Politik. Dazu meinte Uwe Bergmann, dass man die Flüchtlingshilfe mit ihren Hilfsschiffen nicht kriminalisieren sollte. Vielmehr müssen bei der Flüchtlingshilfe und der Integration der Flüchtlinge menschliche Kompromisse geschlossen werden, die Aufnahmen regeln.

Alexandra Sitter forderte für die FW, dass die Familienpolitik neu überdacht werden muss und dafür steht- eine sinnvolle Gesamt- und Ganztagsbetreuung der Kinder, damit die Mütter wieder in Beruf einsteigen können.

Henner Wasmuth meinte, die CSU in Bayern unternimmt alle Anstrengungen um mit dem Flüchtlingsproblem fertig zu werden und unterstützt verstärkt die Integration.

Danach erzählte Markus Weinländer, dass ihm ältere Menschen z.B. in der Südstadt in Nürnberg geklagt haben, dass sie eine unbestimmte Angst hätten, da zu wohnen. Man hat nicht mehr das Gefühl, dass die Macht bei Polizei und Rechtsstaatlichkeit ist- sondern bei der dort lebenden Flüchtlingsgesellschaft und bei den Menschen mit Migrationshintergrund.

Uwe Bergmann meinte, dass man die Sorgen der Menschen, auch wenn sie nicht immer stichhaltig sind, erst nehmen muss, denn sonst spielt man der AFD in die Karten. Alexandra Sitter meinte, dass die AFD kommt- fragt sich nur mit welchem Anteil.

Da wird es auch der CSU nicht helfen, wenn sie die AFD – „kopieren“ will, so Bergmann- der auch den ehrenamtlichen Einsatz der Flüchtlingshelfer lobte- ohne den die Verteilung auf Unterkünfte und die Integration nicht funktioniert.

Henner Wasmuth lobte vor allem die Jugend, die sich im Ehrenamt und in der Politik engagiert.

Zum Thema innere Sicherheit meinte er, dass sich Bayern überdurchschnittlich um dieses Thema kümmert – zahlreiche neue Polizei- und Richterstellen stellen dies unter Beweis, dass man die Sorgen vor allem unserer älteren Mitbewohner sehr ernst nimmt.

Dann klagten Alexandra Sitter und Uwe Bergmann über den schleppenden Ausbau der Infrastruktur wie Breitband, Straßen, Bahn und bezahlbaren Wohnraum, das den Leuten auf den Nägeln brennt.

Außerdem müssen bezahlbare Grundstücke- vor allem des Staates her, um neue Wohnungen errichten zu können. Das alles gehe viel zu langsam. Sollte beiden Parteien als Regierungsparteien in den Landtag kommen, so wird das nötige Kleingeld beschafft und die fehlenden Investitionen in die Infrastruktur auch auf dem flachen Land getätigt.

Henner Wasmuth konnte aber auf die Erfolge der Bayer. Staatsregierung in Sachen Infrastruktur in der Stadt und auf dem Land verweisen.   Bayern war das erste Land mit einem Förderprogramm Breitband.

Zum Schluss wurde die Frage vom Diakon nach eventuellen Koalitionen nach der Landtagswahl gestellt. Während Henner Wasmuth von einer Mehrheit der CSU ausging, meinte Alexandra Sitter, dass man sich auf höherer Ebene eine Zusammenarbeit mit der CSU vorstellen kann und Uwe Bergmann meinte, dass man durch die erfolgreiche SPD-Politik einen Alleingang der CSU – verhindern will.

Bericht: Bezirk Neumarkt

 

31.07.2018