Dr. Thomas Goppel beim Kolping-Gedenktag der Kolping-Bildungswerke Diözesanverband Eichstätt

Verpflichtung zur Weiterbildung – Wir werden trotz aller Wechsel gebraucht

Die gemeinsame Feier des Kolping-Gedenktages ist den Kolping-Bildungswerken ein Anliegen. In der Kolping-Kapelle und im Kolpinghaus kam man daher zusammen.

Zum Gedenken an den Seligen Adolph Kolping feierten die Kolping-Bildungswerke im Diözesan­verband Eichstätt die Heilige Messe mit Diözesanpräses Msgr. Dr. Stefan Killermann und Domkapitular em. Franz Mattes. In seiner Predigt rief Domdekan Dr. Killermann allen in Erinnerung, dass das Wirken Adolph Kolpings die Kolpingschwestern und -brüder auf die praktische Umsetzung der Katholischen Soziallehre verpflichte. Werner Hentschel, Liturgiereferent der Diözese, begleitete nicht nur das neue Kolping-Grablied virtuos an der Orgel.

Im Kolpinghaus Eichstätt warteten auf die Teilnehmer des Kolping-Gedenktages ein kleiner Imbiss und der Referent des Abends, Dr. Thomas Gop­pel (Bayerischer Staatsminister a.D.). Diözesangeschäftsführer Ewald Kommer begrüßte den langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden der bayerischen Kolping-Bildungswerke mit dem Hinweis auf seine wegweisenden Worte bei der Mitgliederversammlung. An diese Rede anknüpfend nahm Dr. Goppel Bezug auf seine Wahrnehmung der derzeitigen Situation der beiden großen Kirchen und deren Suche nach einer anderen Position in der Gesellschaft. Er skizzierte gesellschaftliche Veränderungen, die sich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vollzogen haben und machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass zunehmender Wohlstand das Engagement für das Gemeinwesen streckenweise erlahmen lasse. Dem setzte er ein chinesisches Sprichwort entgegen: „Menschen, denen wir eine Stütze sind, geben uns Halt“.

Dr. Goppel schlug einen großen Bogen von den Christen in den römischen Katakomben zu den immer größer werdenden Pfarreien und Pfarrverbünden und stellte die Familie als die Kleingruppe in den Blickpunkt, in der wir Menschen lernen, füreinander da zu sein. Mit den Worten der Kabarettistin Monika Gruber verwies Goppel darauf, wie wichtig es ist, dem anderen entgegen zu kommen. „Miteinander unterwegs sein heißt: Horizonte erweitern“, so der Staatsminister a.D.; er sagte aber auch mit voller Überzeugung: „Wir müssen Rosenkranz beten“ und beeindruckte die Zuhörer an dieser Stelle mit einem Erlebnis, als es ihm gesundheitlich sehr schlecht ging. Natürlich wollten die Anwesenden von Goppel erfahren, was christliche Verbände, was das Kolpingwerk tun müsse. Mit Verweis auf den heiligen Martin stellte Dr. Goppel klar, dass der Einsatz für den anderen immer gefordert sei. Und darüber hinaus, so Dr. Goppel gelte: „Die Veränderung kommt mit oder ohne uns – nur mit uns kommt sie in eine andere Richtung“.

Eva Dremel, die stellvertretende Geschäftsführerin des Kolping-Bildungswerkes Eichstätt, die die Moderation des Abends übernommen hatte, bedankte sich bei Dr. Thomas Goppel für Impulse, die nicht nur in der Adventszeit willkommene Richtschnur für unseren gemeinsamen Weg seien.

03.12.2019