Wählen mit 16 – Pro und Kontra

Kolping beschäftigt sich mit der Absenkung des Wahlalters – Neue Mitstreiter im Diözesanvorstand

In der Kolping-Kapelle setzte sich Diözesanpräses Msgr. Dr. Stefan Killermann in der Predigt mit dem Begriff Engagement auseinander. Dieses Wort werde bei Kolping häufig verwendet und spreche von dem Einsatz der Kolpinggeschwister füreinander und für die Menschen. Dr. Killermann verwies auf das Leitbild von Kolping und die dortige Formulierung, dass die Quelle des Engagements das geistig-religiöse Leben sei. Dieses Leben geschieht „… durch die persönliche Begegnung mit Jesus Christus
und findet seinen Ausdruck im Gebet und in der tätigen Liebe“. Die Liebe zu Gott und zu den Menschen legte Diözesanpräses Dr. Killermann nicht nur den Gottesdienstbesuchern ans Herz.

Eichstätts Oberbürgermeister Josef Grienberger griff die Worte der Predigt in seinem Grußwort an die Versammlung auf und stellte sie den Erscheinungen der Zeit gegenüber, die oft mehr vom Ich als vom Du geprägt seien. Diözesanvorsitzende Eva Ehard bedankte sich bei Grienberger sowie für die Grußworte des Kolping-Bundesverbandes (Sven-Marco Meng), des Kolping-Landesverbandes (Doro Schömig) und des Vorsitzenden der Kolpingsfamilie Eichstätt (Dr. Gerhard Rott). Stellvertretender Landrat Sven John zitierte den Verbandsgründer Adolph Kolping mit den Worten „Der Mut wächst, je größer die Hindernisse sind“ und sah darin eine Handlungsempfehlung „…zuversichtlich zu bleiben, aktiv und engagiert in unserem Tun und offen für den innerkirchlichen wie auch gesellschaftspolitischen Dialog“. Außerdem wurde das Grußwort von Diözesanjugendpfarrer Korbinian Müller verlesen.

Die Absenkung des Wahlalters auf 16 beschäftigt Kolping schon seit geraumer Zeit. Im Studienteil der Diözesanversammlung referierte Natalie Klauser, Referentin Demographischer Wandel bei der Konrad-Adenauer-Stiftung Berlin. Sie stelle die Argumente, die von der jeweiligen Seite in die Debatte eingebracht werden, vor und lieferte damit eine gute Grundlage für die anschließende Podiumsdiskussion. Beim Mehrgenerationen-Verband Kolping wurde diese entsprechend kontrovers geführt, allerdings mit einer deutlichen Tendenz Pro Absenkung des Wahlalters. Mehrere Diskussionsteilnehmer verwiesen auf die Verantwortung von Staat und Gesellschaft, Teilhabe zu ermöglichen und durch gute Bildungsangebote in der Schule und im außerschulischen Bereich die jungen Menschen gut auf ihre staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten vorzubereiten und sie zu begleiten.

Bei Neuwahlen konnte der Diözesanvorstand ergänzt werden, u.a. um den neuen stellvertretenden Diözesanpräses, Pfarrer Dominik Pillmayer (Altdorf). Hans Hasmüller (Wemding), Beate Leis (Herrieden) und Kiliana Schön (Velburg). Darüber hinaus standen eine Satzungsänderung und ein Ausblick auf die anstehenden Aktivitäten auf dem Programm.

Mit dem Kolpinglied, das den Verbandsgründer und dessen Lebenswerk in den Mittelpunkt stellt, endete die auf Zukunft ausgerichtete Diözesanversammlung 2022.

09.10.2022