Ehrenamtstag

"Hier sitzt wahre Tüchtigkeit" - Ehrenamtstag in Pleinfeld

Manchmal ist es gut, wenn der Schuster nicht bei seinen Leisten bleibt. So im Fall von Adolph Kolping, der Mitte des 19. Jahrhunderts in den Priesterstand wechselte und zum Wegbereiter der katholischen Sozialbewegung wurde. Jetzt feierten die Kolpingfamilien engagierte Mitglieder.

Pleinfeld (HK) Manchmal ist es gut, wenn der Schuster nicht bei seinen Leisten bleibt. So im Fall von Adolph Kolping, der Mitte des 19. Jahrhunderts in den Priesterstand wechselte und zum Wegbereiter der katholischen Sozialbewegung wurde. Jetzt feierten die Kolpingfamilien engagierte Mitglieder.

Die Verfechter der Ideen von Adolph Kolping sind in Kolpingfamilien organisiert. 35 von ihnen gibt es im Diözesanverband Eichstätt, der nun zu einem Ehrenamtstag für besonders engagierte Getreue nach Pleinfeld einlud.

Zur Einstimmung ermutigte zunächst Diözesanpräses Stefan Killermann bei einem Gottesdienst in der benachbarten Nikolauskirche, auf den Spuren des Urvaters einer in der Tat riesigen Großfamilie zu wandeln und wie er solidarisch zu handeln und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Ein Appell, den die 5800 Kolpingbrüder und -schwestern im Bistum Eichstätt längst verinnerlicht haben. „Eine ganze Schar Ehrenamtlicher unterstützt uns“, würdigte im Pfarrheim die Diözesanverbandsvorsitzende Eva Ehard (Spalt) vor fast 150 Anwesenden das große Engagement. Dabei gehe es den Helfern immer um „den Einsatz für etwas“, wie sie unterstrich. Denn „Tätigkeit alleine kann nicht befriedigen“, zitierte sie den Gründer der Bewegung selbst.

Die Jugend- und Verbandsreferentin der Diözese, Julia Liebhard, blickte in Bildern und Videosequenzen auf ein Großprojekt des vergangenen Jahres zurück: den „Tag der katholischen Verbände im Bistum Eichstätt“. Ohne die 80 Helfer aus den Reihen der Kolpingfamilien wäre jene Veranstaltung gar nicht umsetzbar gewesen, würdigte Liebhard die Verdienste. Doch die Brüder und Schwester sind nicht nur fit, was das soziale Engagement anbelangt, sondern auch in körperlicher Hinsicht. Das bewies eine Aufführung der Gymnastikgruppe „Konform“ (was für „Kolping in Form“ steht) der Ellinger Familie, die auf den Spuren von Falcos „Der Kommissar“ wandelte oder besser tanzte. Große Lacher erntete indes die Kolping-Theatergruppe aus Wolframs-Eschenbach, die einen Ausschnitt aus „Michel in der Suppenschüssel“ zum Besten gab.

Dies Alles blieb auch bei der Europavorsitzenden und stellvertretenden Bundesvorsitzenden des Kolpingwerkes sowie dessen Geschäftsführerin auf internationaler Ebene Barbara Breher (Pfaffenhofen an der Ilm) nicht ohne Eindruck. Man habe im Bistum Eichstätt zwar einen eher kleinen, dafür aber „einen der feinsten Diözesanverbände“, so Breher. „Hier sitzt wahre Tüchtigkeit“, wandte sich Breher dann an alle Anwesenden, auch wenn dieser Begriff etwas aus der Mode gekommen sei.

Bei der gezeigten Einsatzbereitschaft im Bistum „ist mir um den Diözesanverband Eichstätt nicht bange“, sagte sie. Voraussetzung dafür aber sei, im kolpingschen Sinne immer offen für andere zu sein und ihnen Platz für eine geistige Heimat anzubieten.

Wiewohl der Ehrenabend natürlich die Verdienste aller Engagierten im Blick hatte, ließ Breher die Chance auf eine besondere Würdigung nicht aus. Mit dem goldenen Ehrenzeichen des Kolpingwerkes Deutschland zeichnete sie Theodor Rau aus Schwabach aus. Er ist nicht nur seit 1974 im Diözesanvorstand tätig, sondern ebenso seit 1999 als Leiter des Kolping-Erwachsenenbildungswerks. Gerade um das Zusammenwirken von Werk und Verband hat er sich große Verdienste erworben. Er sei „großer Kommunikator und Brückenbauer“, der spielerisch für die Sache Kolpings begeistern könne, sagte Breher.

Von Jürgen Leykamm
Quelle: donaukurier.de

04.12.2011