WählBar in Lauterhofen

Podiumsdiskussion der Landtagskandidaten

Bei einer politischen Podiumsdiskussion im Pfarrheim in Lauterhofen, nahmen vier Bewerber für den Landtag Stellung zum Positionspapier des Kolping-Bezirksverbandes Neumarkt „WählBar“.

Moderator der eineinhalbstündigen Veranstaltung war der Vorsitzende des katholischen Bildungswerkes im Landkreis Neumarkt, Gundekar Fürsich. Die beteiligten Kandidaten waren: Susanne Hierl (CSU), Caroline Braun (SPD), Hans Gerngroß (FW) und Dr. Roland Schlusche (Grüne).

Das Positionspapier von Kolping sollte nach Meinung des Initiators dieser Veranstaltung, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bezirksverbandes, Peter Nießlbeck aus Berg, für die Politiker eine Orientierungshilfe für den politischen Alltag sein. Nießlbeck: „Als Sozialverband sind wir verpflichtet, die schwächeren Menschen zu unterstützen“. Zudem erinnerte Peter Nießlbeck an die Aussage des Bundespräsidenten, Joachim Gauck, sich nicht entmutigen zu lassen, und sich in die Gesellschaft politisch einzumischen umso als Katholischer Sozialverband die Gesellschaft zu prägen.

Das zentrale Thema bei der anschließenden Diskussion war die Stärkung der Familie, diese fit zu machen und die Kinder nach Möglichkeit in den eigenen Reihen groß werden zu lassen“, wie es Fürsich zusammenfasste. Der Moderator  forderte für ganz Bayern eine bedarfsgerechte Ausstattung und Stärkung der Rahmenbedingungen für die Jugendarbeit. „Den Sonntagsreden der Politiker folgt nur wenig“, bedauerte Fürsich.

Von Diskussionsteilnehmern wurde argumentiert, dass heute Familien zu Bittstellen der öffentlichen Kassen würden. Zur Diskussion standen ein Familienwahlrecht und das Wahlrecht ab 16 Jahre. Ein weiterer wichtiger Hinweis war der „Auflagenkatalog“ beim Ehrenamt. „Wir werden zu einem Land der Vorschriften, was sehr bedenklich ist“, hieß es.

Susanne Hierl fand es bei ihrer Vorstellung „ganz toll, dass sich die Kolpingfamilie Gedanken macht, was von der Politik erwartet wird und um junge Leute zum Wählen zu animieren. Entsprechend dem Leitbild von Kolping müsse nach Meinung  von  Susanne Hierl eine aktive Bürgergesellschaft gefordert und gefördert werden. Hierl: „Dazu brauchen wir den Einsatz des Einzelnen“. Susanne Hierl will wegen des fehlenden Budgets der öffentlichen Kassen versuchen, mehr Geld für die Jugendarbeit locker zu machen, um das Netz der Jugendsozialarbeiter weiter auszubauen.

Caroline Braun  forderte eine Gesellschaft in der die Menschen in Würde alt werden können und von ihrer Rente noch leben können. Zur Kinder- und Jugendarbeit sprach sich die SPD Kreisrätin für Sozialarbeiter in den Schulen aus. Dafür sollten  nach Meinung von Braun soziale Bereiche mehr Fördermittel erhalten als die Industrie.. Als „Grundwurzel und Voraussetzung für eine familienfreundliche Gesellschaf“, sieht Braun eine entsprechende Lohnanpassung. „Denn, in der Arbeitswelt klafft die „Schere“ von „Arm“ und „Reich“ immer weiter auseinander, bedauerte Braun.

„Vor Ort die Bedürfnisse der Menschen ernst nehmen“, das will Dr. Roland Schlusche mit Nachdruck versuchen. Dr. Schlusche fand vier bedeutende Punkte im Positionspapier von Kolping, die auch seine Themen sind. Dr. Schlusche will neben der Jugendarbeit die Kinder bereits im Kindergarten mit einbeziehen. Dr. Schlusche forderte darüber hinaus eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung mit dem Ausbau von Kindertagesstätten, das Wahlrecht ab dem 16. Lebensjahr, und als weiteren Ansatz, ein Angebot von Familienpflegern. Nach Meinung von Dr. Schlusche müsse die Position der Mutter höher angesetzt werden. „Es darf in der Werte-Gesellschaft nicht peinlich sein, fünf oder mehr Kinder zu haben“, betonte Dr. Schlusche.

Hans Gerngroß aus Kleinberghausen meinte: „Diese Themen des Positionspapieres von Kolping könnten von mir abgeschrieben sein“. Gerngroß fand zu den Themen des Positionspapieres sehr viel Übereinstimmung zu seinen politischen Forderungen. Gerngroß möchte besonders die Jugendarbeit stärken und mehr Bildungsarbeit anbieten. Zur Diskussion um die Kinderkrippe sagte Gerngroß: „Ich bin kein Freund der Kinderkrippe, doch werden wir ohne Kinderkrippe nicht mehr auskommen“. Zur Anerkennung für das  Ehrenamt, sollte es nach Meinung von  Hans Gerngroß mehr Vergünstigungen geben. Nach Meinung des Kreisrates der Freien Wähler wird die Vereinsarbeit, Beruf und Familie zur größten Herausforderung in der Zukunft werden. Eine weitere Forderung von Gerngroß war, weniger Chemie für Alle.

Hans Braun
18.03.2013