Bundeshauptausschuss des Kolpingwerkes in Köln

Mut tut gut

Der Slogan „Mut tut gut“ wurde beim Bundeshauptausschuss des Kolpingwerkes Deutschland als Motto des Kolpingtages vom 18. bis 20. September 2015 in Köln vorgestellt. Auch bei den übrigen Themen, mit denen sich die rund 130 Delegierten aus den 27 Diözesanverbänden bei der Tagung vom 8. bis 10. November 2013 im Maternushaus in Köln beschäftigten, bewiesen die ehren- und hauptamtlichen Engagierten aus dem katholischen Sozialverband Mut. Eine Kampagne zur Gewinnung von jungen Menschen für den Verband, das Engagement in der Ganztagesschule, ein Fokus auf Junge Erwachsene, Laien in der Geistlichen Leitung der örtlichen Kolpingsfamilien und familienpolitische Forderungen standen im Mittelpunkt der Überlegungen.

Familienpolitik Herzensanliegen von Kolping

Dass die Familienpolitik ein Herzensanliegen des Kolpingwerkes ist, wurde einmal mehr durch den Beschluss von familienpolitischen Forderungen durch das satzungsgemäße Gremium des Kolpingwerkes deutlich. An der Spitze der Wunschliste an die deutsche Regierung steht die Forderung, das Kindergeld auf 300 und die Freibeträge für Kinder auf 8.000 Euro zu erhöhen. Zudem sieht das Kolpingwerk eine Anschlussleistung an das Elterngeld nach Vollendung des dritten Lebensjahres als einen weiteren wichtigen Baustein für die Wahlfreiheit für die Betreuung und Erziehung der Kinder. Auch das aus den Koalitionsgesprächen bekannte Thema, der Anerkennung der Erziehungs- und Pflegezeiten für Mütter von vor 1992 geborenen Kindern, steht im Forderungskatalog. Weitere Forderungen beschäftigen sich mit der Stärkung der Erziehungskompetenz und mit der Unterstützung der Familien in der Pflege.

In den Schuhen des Gründers

Mit vier Videos auf Youtube will das Kolpingwerk auf sein Engagement für junge Menschen aufmerksam machen. Ein junger Mann, der eine Ausbildung in einem Kolping-Bildungszentrum macht, eine junge Frau, die an einem Workcamp in der Dominikanischen Republik teilgenommen hat, einer Jugendlichen, die im Jugendwohnheim Köln-Ehrenfeld wohnt und Patrick Garst von der Kolpingjugend erzählen positiv über ihre Erfahrungen bei Kolping. Alle Filme stehen auf www.wirsindkolping.de online und haben Schuhe als verbindendes Element. Den Delegierten stellten Guido Gröning vom Verband der Kolpinghäuser, Werner Sondermann für die Kolping-Bildungsunternehmen, Anna-Maria Högg und Patrick Garst von der Kolpingjugend und Mitarbeiterinnen von den Kolping-Jugendgemeinschaftsdiensten die Arbeit der verbandlichen Gliederungen bzw. Einrichtungen vor. In anschließenden Workshops tauschten sich die Delegierten über die Situation in ihren Diözesan- und Landesverbänden aus und überlegten, wie die junge Kampagne bei ihnen umgesetzt werden kann.

Zielgruppe Junge Erwachsene

Die ursprüngliche Zielgruppe Adolph Kolpings waren die jungen Erwachsenen Handwerksgesellen. Den jungen Erwachsenen wendet sich der Verband seit einiger Zeit intensiver zu. Eine Arbeitsgruppe auf Bundesebene und Schulungen haben in der Vergangenheit Hilfestellung für die Arbeit in den Diözesanverbänden gegeben. Mit einem eigenen Antrag haben sich die regionalen Kolpingverbände verpflichtet, sich mit dem Thema intensiv in den Diözesanvorstandssitzungen auseinanderzusetzten und Angebote für die Zielgruppe zu schaffen.

Kolping macht Schule

Jürgen Döllmann berichtete von einer Arbeitsgruppe des Bundesverbandes, die die Aktivitäten des Verbandes und seiner Einrichtungen im Bereich der Ganztagsschule gesammelt und bewertet hat. Viele Kolping-Bildungswerke und Kolpingsfamilien engagieren sich bereits je nach den unterschiedlichen Voraussetzungen in den Bundesländern im Bereich der offenen Ganztagesschule. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe wurden bereits in der Zeitschrift für Leitungskräfte im Verband „Idee & Tat“ veröffentlicht. Bundessekretär Ulrich Vollmer bekräftigte, wie wichtig dieses Engagement künftig für die verbandliche Jugendarbeit sein wird, und sagte zu, dass der Bundesvorstand sich weiter mit dem Thema beschäftigen wird.

Laien berufen zum Verkündigungsdienst

Nicht nur die Auswirkungen des Priestermangels sondern der im II. vatikanischen Konzil beschriebene Auftrag der Laien, am Sendungsauftrag der Kirche mitzuwirken, veranlasste das Kolpingwerk schon in der Vergangenheit, qualifizierte ehrenamtliche für die geistliche Leitung von Kolpingsfamilien zu gewinnen. Rosalia Walter vom Bundesfachausschuss „Kirche mitgestalten“ und Mitglied im Bundesvorstand machte deutlich, dass das in der Satzung der Kolpingsfamilien seit einem Jahr verankerte Amt nicht in Konkurrenz zu den geweihten Diakonen und Priester steht. Vielmehr sollen die Laien mit den Präsides – zuweilen auch alleine – für die religiöse Ausrichtung der örtlichen Gliederung des Kolpingwerkes Verantwortung übernehmen. Wie im Landesverband Bayern führen auch andere Diözesanverbände Schulungen und Kurse für Interessierte durch. In manchen Diözesen erhalten die ausgebildeten Laien (so zum Beispiel im Bistum Münster) eine Beauftragung für ihren Dienst bei Kolping durch den Ortsbischof.

200. Geburtstag Adolph Kolpings

Wie ein roter Faden durchzog die Veranstaltung das Motto des Jubiläumsjahres zum 200. Geburtstag von Adolph Kolping „Kolping – Eine Geschichte mit Zukunft“. Der Besuch von Bundespräsident Gauck im Februar und das Kolpingmusical „Kolpings Traum“ im Sommer in Fulda und Wuppertal waren Highlights. Höhepunkt des Jubiläumsjahres werden die dezentralen Geburtstagsfeiern am 8. Dezember.

Satzungen für Diözesanverbände

Weitere Themen beim Bundeshauptausschuss waren unter anderem neue Mustersatzungen für Diözesanverbände, die Wahl des Schiedsgerichts, der Bericht des Bundesvorstandes über die Arbeit des vergangenen Jahres und die Finanzen, ein Papier zu den Aufgaben der überörtlichen Ebenen, der Jahreskurs für künftige Leitungskräfte auf Diözesanebene und der Verbandsentwicklungsprozess „Kolping 2017“ des Internationalen Kolpingwerkes. Ulrich Benedix, Josef Burkard, Walter Kovar und Pfarrer Harald Christian Röper erhielten aus den Händen des Bundesvorsitzenden Thomas Dörflinger und des Bundespräses Josef Holtkotte das Ehrenzeichen des Kolpingwerk Deutschland. Mit einem Dialog informierten und motivierten Heinz Diehl vom Diözesanverband München und Freising und der Landesgeschäftsführer von Bayern, Willi Breher, über die internationale Kolping-Skimeisterschaft vom 23. bis 26. Januar 2014 in Lenggries.

Gebt ihr ihnen doch zu essen

Die Kolpingjugend aus dem Diözesanverband Köln gestaltete unter der Überschrift „Gebt ihr ihnen doch zu essen“ die Messfeier am Grab Kolpings in der Minoritenkirche. Die Jugendlichen haben Erfahrungen mit dem Projekt „Fairband“ ins Gebet gebracht. „Lasst uns nicht vergessen“ und „Lasst uns aus der Geschichte lernen“ waren Fürbitten in Erinnerung an die Reichsprogramnacht, die sich am 9. November zum 75. Mal jährte.

Kolping Abitur

Beim Abend des gastgebenden Diözesanverbandes stellten die Kölner die Gäste auf die Probe und fragten Übersetzungen von Sätzen im Kölner-Dialekt, zur Geschichte der Stadt und des Kolpingwerkes ab. Unterhalten wurden die Gäste mit Liedern in Mundart. Der Oberbürgermeister der Stadt Köln, Jürgen Roters, hatte bereits am Samstagmorgen die Delegierten herzlich in der Domstadt begrüßt und einen guten Verlauf der Tagung gewünscht. Die beiden Festabende fanden in der sog. Orangerie, dem Restaurant des erst kürzlich wiedereröffneten Hotel am Römerturm im Kolpinghaus International, statt.

Johann Michael Geisenfelder, Diözesansekretär Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg
11.11.2013