Glaubenstag für Männer

Kolping-Glaubenstag der Männer in Dollnstein

Dollnstein: Nur eine kurze Wegstrecke vor dem Advent treffen sich seit Jahren interessierte Männer aus der ganzen Diözese zum Kolping-Glaubens- und Bildungstag. Gastgeber waren in diesem Jahr die Pfarrgemeinde und die Kolpingsfamilie Dollnstein.

„Was Gott (nicht) verbunden hat: Die Ehe zwischen Unauflöslichkeit und Wiederheirat“ lautete das Thema des Vortrags von Kolping-Diözesanpräses Dr. Stefan Killermann. Der Referent, im „Hauptberuf“ Offizial der Diözese Eichstätt führte in sein Referat mit dem Schlusssatz des Codex Iuris Canonici (CIC), dem kirchlichen Gesetzbuch, ein. Dieser lautet: „...dass das Heil der Seelen in der Kirche immer das oberste Gesetz sein muss“. An dieser Richtschnur entlang entwickelte Monsignore Killermann die biblischen Grundlagen des Ehesakraments und ließ keinen Zweifel daran, dass die gültige und vollzogene Ehe zwischen Getauften durch keine menschliche Gewalt und aus keinem Grund aufgelöst werden kann. Allerdings, so Killermann, gibt es immer wieder Fälle, in denen die Gültigkeit der Ehe in Frage gestellt werden kann oder sogar muss. Offizial Killermann gewährte einen Blick hinter die Türen der kirchlichen Gerichte, wobei er aus eigener Erfahrung jene der  Rota Romana, dem Appellationsgerichtshof der römisch-katholischen Weltkirche, mit einbeziehen konnte. Domkapitular Killermann war 13 Jahre an der Rota in Rom tätig und kennt die Abläufe und Aufgaben daher sehr genau. In der Diözese Eichstätt, berichtete Killermann, gebe es pro Jahr zwischen 20 und 30 Ehenichtigkeitsverfahren, die oft die Geschichte menschlichen Schmerzes und vieler Enttäuschungen erzählen. Scheinbar gültig geschlossene Ehen haben aufgrund von Formmängeln, Ehehindernissen, fehlendem Ehewillen oder psychisch bedingtem Unvermögen aber diese Gültigkeit nicht erlangt. Die Aufgabe der kirchlichen Ehegerichte ist es, herauszufinden, ob derartige Ehenichtigkeitsgründe vorliegen und in diesen Fällen dann den beantragten Eheprozess ein zu leiten. Domkapitular Killermann verwies auf die bevorstehende Bischofssynode, die sich nach dem Willen von Papst Franziskus mit Ehe und Familie beschäftigen wird. Die Seelsorge an Geschiedenen und evtl. Wiederverheiraten wird bei der Synode sicher Thema sein und so das katholische Eheverständnis in den Blickpunkt rücken. Im Anschluss an Vortrag und Diskussion feierten die Teilnehmer des Glaubenstages in der Dollnsteiner Pfarrkirche gemeinsam mit Diözesanpräses Stefan Killermann und Ortspräses Franz Baumeister eine Andacht, in deren Mittelpunkt Unglück, Bedrängnis und Katastrophen standen. Die Verwüstungen und das Leid, hervorgerufen vom Taifun Haiyan auf den Philippinen, waren Anlass für die Gebete der Kolping-Männer. Im Anschluss erzielte eine spontane Sammelaktion unter den Teilnehmern des Glaubenstages 250 €, die Kolping-Diözesangeschäftsführer Ewald Kommer aus den Händen des langjährigen Dollnsteiner Kolping-Vorsitzenden Heinz Kröplin entgegennehmen konnte. Zusammen mit den Spenden aus anderen Kolping-Aktionen trägt dieser Betrag hoffentlich zur Linderung der Not auf den Philippinen bei. Zum Ausklang des Glaubenstages führte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Maria Gegg durch das Altmühlzentrum Dollnstein und lud im Namen des Pfarrgemeinderats zu Kaffee und Kuchen im Laurentiushaus. Auch im kommenden Jahr wird es einen Kolping-Glaubenstag geben; dann wieder turnusgemäß in Eichstätt.

 

16.11.2013