Frei denken und handeln!

Zu einem offenen Meinungs- und Informationsaustausch bezüglich der Sprachkurse für Asylbewerber besuchte die Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel (CSU) das Kolping-Bildungswerk Diözesanverband Eichstätt.

 

Gemeinsam mit den Vorsitzenden des Bildungswerkes, Rita Böhm, des Erwachsenen-Bildungswerkes, Andreas Birzer, und des Geschäftsführers, Ewald Kommer, wurde rege über die Möglichkeiten diskutiert, die man jungen Asylbewerbern bieten kann und könnte, um eine schnelle und gelungene Integration in Deutschland möglich zu machen. Dabei reicht es selbstverständlich nicht aus, den Menschen alleine die deutsche Sprache zu vermitteln, sondern man muss, wie die Sprachlehrkräfte berichten, Ansprechpartner und Ratgeber für alle Belange des täglichen Lebens sein, um ihnen die Kultur und die Gepflogenheiten Deutschlands näher zu bringen und ihnen so auch das Leben in Deutschland zu erleichtern. In einem nächsten Schritt soll es den jungen Erwachsenen bei Kolping auch ermöglicht werden, berufsorientierende Maßnahmen zu besuchen und sich so ein Bild des deutschen Arbeitsmarktes zu machen. In einer Profilanalyse ist herauszufinden, wo sich die Teilnehmer einbringen könnten, bzw. in hauswirtschaftlichen Kursen muss gelernt werden, wie man in Deutschland mit Gerätschaften des täglichen Lebens umgehen kann – Dinge, die für einen in Deutschland aufgewachsenen Menschen selbstverständlich sind.

Kolping ist in diesem Bereich sehr engagiert und bietet in insgesamt 12 Kursen in der Diözese jedem Lernwilligen das passende Angebot. Dabei reicht das Spektrum von Alphabetisierungskursen bis hin zu Sprach- und Integrationskursen, die mit einer Sprachprüfung im Niveau B1 enden. Des Weiteren haben Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive die Möglichkeit, in einem sehr intensiven Einstiegskurs die wichtigsten Gepflogenheiten und Redewendungen in kurzer Zeit zu erlernen. Dabei wird vom Kolping-Bildungswerk darauf geachtet, die Teilnehmer individuell zu fördern und jedem nach dem Besuch der Kurse die bestmögliche Ausgangsposition zu bieten, um in der Berufswelt Fußfassen zu können. Um das Angebot so niederschwellig wie möglich zu halten, werden die Kurse auch dezentral in den Gemeinden des Landkreises angeboten. Die Vertreter der Kolping-Bildungswerke haben der Abgeordneten mit auf den Weg gegeben, dass es für die Menschen sehr wichtig wäre, die Kurse auch längerfristig angeboten zu bekommen.

Von diesem umfangreichen Angebot konnte sich Schorer-Dremel persönlich überzeugen. In zwei Kursen waren die Teilnehmer sehr stolz darauf, der Landtagsabgeordneten ihr bereits erlerntes Wissen zeigen zu können und mit ihr Lernübungen machen zu können. Die ehemalige Grundschullehrerin war dabei ganz in ihrem Element und unterhielt sich rege mit den Sprachlehrkräften, Frau Vogt und Frau Weber über den Lernstand der Teilnehmer und die Methoden, welche die Lehrkräfte anwenden, um die ihnen anvertrauten Menschen zu fördern und zu motivieren. Die beiden Lehrkräfte sprachen dabei voller Begeisterung von ihren Teilnehmern und deren hoher Lernbereitschaft und Freundlichkeit, die sie während des gesamten Tages erleben.

Um dieses Angebot aufrechtzuerhalten ist es dabei sehr wichtig, gute Lehrkräfte zu haben, die mit viel Engagement die Sprache und Kultur Deutschlands an die Asylbewerber vermitteln. „Aus diesem Grund ist die Geschäftsführung von Kolping immer froh über Bewerbungen von Menschen, die sich in diesem Bereich einbringen möchten“, sagte Eva Großhauser, die den Fachbereich beim Kolping-Bildungswerk organisiert.

Tanja Schorer-Dremel zeigte sich sehr offen für die Belange von Kolping und hatte Verständnis für die Schwierigkeiten, die sich aus dieser Arbeit ergeben. Sie versprach, die unterschiedlichen Punkte mit nach München zu nehmen und mit Nachdruck an der Bearbeitung und an weiteren Angeboten, auch im nächsten Jahr, zu arbeiten. Dabei ist es ihr besonders wichtig, praktikable und dennoch nachhaltige Angebote an die Asylbewerber zu machen und dabei wirklich dort anzusetzen, wo die Menschen Bedürfnisse haben – so wie es bei Kolping erfolgreich praktiziert wird. „Frei denken und handeln lautet das Motto der Stunde“, so Tanja Schorer-Dremel.

 

Eva Großhauser
22.12.2015