„Mitnehmende Vision“ und tradierte europäische Werte

Nicht nur die Kolpingsfamilien in der Diözese sondern auch die Kolping-Bildungswerke begehen den Gedenktag des Seligen Adolph Kolping. Nach dem Gottesdienst mit Diözesanpräses Msgr. Dr. Stefan Killermann in der Kolpingkapelle war Max Weinkamm aus Augsburg zu Gast.

Der Vorsitzende des Kolping-Erwachsenen-Bildungswerkes, Andreas Birzer , begrüßte die Teilnehmer des sozialpolitischen Gesprächsabends und führte in das Thema „Gesellschaftliche Teilhabe 4.0“ ein. Max Weinkamm, ehemaliger Sozialreferent und aktuell Stadtrat der Stadt Augsburg stieg über den Bereich Altersvorsorge in das komplexe Thema ein. Er setze, so Weinkamm nicht ohne Augenzwinkern, hohe Erwartungen in die Rentenkommission der Bundesregierung, sei doch die Beteiligung von Kolping über den Vorsitzenden der Kommission, Karl Schiewerling, und den Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke, Garant für Bodenhaftung. Ziel müsse es sein, einen verlässlichen Generationenvertrag zu erarbeiten und für soziale Gerechtigkeit zu sorgen, sagte Weinkamm, der für viele Jahre auch Landesgeschäftsführer der bayerischen Kolping-Bildungswerke war. Wie sehr die „veröffentliche Meinung“ ein Reizpunkt im politischen Alltagsgeschäft ist, stellte Weinkamm an unterschiedlichen Beispielen plastisch dar. Schnell entzündete sich ein lebhaftes Gespräch über die Positionen der Parteien, die letzten Wahlergebnisse und die Werte, die vom Kolpingwerk vertreten werden. Die Vorsitzende des Kolping-Bildungswerkes, Rita Böhm, berichtete aus ihrer kommunalpolitischen Erfahrung und legte Wert auf die Zielperspektive der Politik, die die Bürgerinnen und Bürger auch mitnehmen müsse. Richard Ulrich, Geschäftsführer des Diözesanrates lobte den UN-Migrationspakt als Schritt in die richtige Richtung, während Nikolaus Schmidt, Präsident des DJK-Diözesanverbandes das breite ehrenamtliche Engagement in den Verbänden ansprach. Manfred Dumann brach eine Lanze für Verlässlichkeit und die tradierten Werte, auf denen Europa aufgebaut ist. Max Weinkamm fasste die Diskussion zusammen und erinnerte an ein Wort des seligen Gesellenvaters Kolping, in dem dieser seine Sicht auf den Zusammenhang von Wort und Tat ausdrückte: „Man versteht es in unserer Zeit meisterlich, viele und schöne Worte zu machen, große und prachtvolle Verheißungen zu fabrizieren, über alles und jedes zu räsonieren und zu schwadronieren, aber wenn es auf’s Handeln, auf die Tat, ankommt, lässt man es entweder bei den bloßen Worten oder fängt großartig an, hört bald klein und elendig auf, kann im besten Falle die Taten mit den Verheißungen nicht in Einklang bringen“. (KS 9, S. 158)

06.12.2018